Gute Gaben bring ich euch:
Fettleber und Diabetes
Glukose hat die Molekülstruktur eines 6-eckigen Rings. Unsere Körperzellen nutzen sie als Energiequelle, unser Gehirn und unsere Muskeln sehr gern, unsere roten Blutkörperchen sind sogar darauf angewiesen. Glukose ist derart wichtig für die Energieversorgung unseres Organismus, dass die Leber sie als Glykogen speichert, bei Bedarf in Glukose rückverwandelt, bei Bedarf Eiweiß in Glukose oder Glukose in Fett umwandelt. Unser Organismus hat viele Wege, um mit Glukose umzugehen.
Fruktose hat die Molekülstruktur eines 5-eckigen Rings. Nur unsere Leberzellen können etwas mit Fruktose anfangen, alle anderen Körperzellen nicht.
Glukose hat einen hohen glykämischen Index und hebt den Blutzuckerspiegel stark an. Fruktose hat einen niedrigen glykämischen Index und hebt ihn nur wenig an. Deswegen rieten Ärzte ihren diabetischen Patienten lange Zeit, statt Haushaltszucker reine Fruktose zu verwenden. Ein fataler Irrtum; denn Fruktose ist gerade für Diabetiker reines Gift. Wie das?
Glukose in der Blutbahn ruft sofort Insulin auf den Plan, welches sie über den ganzen Körper verteilen kann. Fruktose wirkt dagegen wie ein Unterseeboot, welches heimtückisch die Leber, und nur sie allein, angreift. Denn nur sie kann mit Fruktose etwas anfangen und sie in Glukose, Laktose und Glykogen umwandeln. Doch was ist, wenn der beschränkte Glykogenspeicher der Leber, wie so häufig, randvoll ist? Dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als aus der überzähligen Fruktose Fett zu erzeugen, welches sich in Form von feinsten Tröpfchen in ihr ablagert. Die Leber verfettet.
Eine Fettleber reagiert weniger sensibel auf Insulin, als eine gesunde Leber, worauf die Bauchspeicheldrüse mit mehr Insulin reagiert, worauf sich die Insulinresistenz der Leber erhöht. So dreht sich der bekannte Teufelskreis von wachsender Hyperinsulinämie und Insulinresistenz mit seinen bekannten Folgen: Übergewicht, Gefäßerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes.
Welch ungeheure Sprengkraft ein hoher Zuckerkonsum entfaltet, lässt sich an der Entwicklung von Diabetes in China belegen. Noch 1980 war hier Kristallzucker eine Rarität. Mit der Öffnung zum Weltmarkt fluteten Kristallzucker und Maissirup ins Land. Coca Cola, Pepsi Cola, MacDonald, Kellogs, Mars und viele andere zogen in diesen jungfräulichen Markt ein, der ihre Produkte wie ein Schwamm aufsog.
Mittlerweile konsumiert der chinesische Normalverbraucher genauso viel Kristallzucker und Maissirup wie sein westliches Vorbild. Das Resultat: 1980 litten weniger als 1% der Chinesen an Diabetes, 2010 waren es schon etwa 12%.
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